Gedenken an den 9. November

Das Bündnis gegen Rechts hat wie in jedem Jahr zum Gedenken an den 9. November zur Kundgebung und Mahnwache „hinner der Sandkerch“ eingeladen.Etwa 50 Menschen sind unserem Aufruf gefolgt.

Unter dem Motto „Ausgrenzung – Verfolgung – Deportation: Flucht ist kein Verbrechen“ wurde der Bogen von damals zu heute gespannt. Es waren die Erfahrungen aus politischer und rassistischer Verfolgung, die die Mütter und Vöter des Grundgesetzes dazu veranlassten, im Artikel 16 ein schrankenloses, individuelles Asylrecht zu verankern.

Schweigeminute für alle Opfer von Antisemitismus, Rassismus, Terror

Das Bündnis gegen Rechts, die Seebrücke, die Omas gegen Rechts und viele weitere Anwesenden legten gleich zu Beginn eine Schweigeminute ein. Denn KEINE Worte und Taten dieser Welt werden Opfern von Antisemitismus, Rassismus, Anfeindungen, Terroranschlägen, Krieg, Verfolgung, Ausgrenzung und Deportation je gerecht.

Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus

Es gab eine Zeit, da dachte man, Verfolgung, Faschismus, Krieg – „das kann uns nie wieder passieren“. Und heute? Heute stehen wir wieder kurz davor. Und nein, es ist nicht nur die AfD, auch die regierenden Parteien, wie auch Oppositions-Parteien, fischen mit rechtspopulistischen Parolen am rechten Rand. Mit Symbolppolitik werden geflüchtete Menschen diskriminiert, ja ihnen faktisch die Menschenrechte abgesprochen. Dabei sind es skrupellose Pollitik, imperialistische Kriege, Neokolonialismus, die Menschen überhaupt erst zur Flucht veranlassen – und die dann auf dem Mittelmeer sterben.

Nach der Kundgebung ging es mit einem Gedenkmarsch durch die Fußgängerzone zur Steingasse 27, dem Geburtshaus von Peter Gingold. Hier fand eine kurze Zwischenkundgebung statt. Wir haben heute die Erfahrung, was Faschismus bedeutet – lassen wir nicht zu, dass die Widerstandskämpfer von damals umsonst gestorben sind.

Aschaffenburg will keine Rechtsradikalen im Schloss

Aus aktuellem Anlass wies Frank Sommer außerdem auf den sogenannten „Bürgerdialog“ der AfD hin, der am Montag, 11.11.2024 im Ridingersaal unseres Schlosses Johannisburg in Aschaffenburg stattfinden wird. Wir protestieren aufs Schärfste gegen dieses Vorhaben und finden es nicht nachvollziehbar, dass die bayerischeschlösser- und Seenverwaltung der AfD und damit Menschen, die rechtsextremes Gedankengut verbreiten, ihre Räumlichkeiten vermietet.
Es wird am Montag mit einer Mahnwache und Lichter-Kundgebung auf dem Schlossplatz dagegen protestiert. Mehr hier.

Sage NEIN!

Wir stehen vor immens großen Aufgaben, die es als globalisierte Welt und als Gesellschaft zu lösen gilt. Was es braucht, ist ein gemeinsamer Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und Spaltung. Um es mit den Worten von Konstantin Wecker zu sagen: „Wenn sie jetzt ganz unverhohlen wieder Nazi-Lieder johlen, über Juden Witze machen – (…) dann steh auf und sage NEIN!